Böhmische Granatsteine in goldenen Schmuckstücken

Geschliffene böhmische Granatsteine wurden (und werden bis heute) nur in Ausnahmefällen in Gold gesetzt. Goldschmuck mit böhmischem Granat ist daher sehr schwer zu finden. Interessant ist, dass man beim Schleifen böhmischer Granatsteine die Form und teilweise auch die Verteilung der Facetten (glattpolierte Flächen) gemäß der vor dem Schleifen bestehenden Form des Rohsteins anpasste. Deswegen haben die böhmischen Granatsteine ein auffallend asymmetrisches Erscheinungsbild und in ihrem Schliff kommen oft zahlreiche Fehler vor. Demgegenüber weisen die in Gold gesetzten Granatsteine eine bedeutend bessere Symmetrie und wesentlich weniger Fehler in der Verteilung der einzelnen Facetten auf.

 

Schmuckset bestehend aus einer Brosche, einem Armband und einer Nadel

 

Gold, böhmische Granatsteine. In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts mit der sogenannten Abdeck-Technik gefertigt. Interessant an diesem Schmuckset ist, dass jedes der drei Stücke von einem anderen Goldschmied hergestellt wurde. Der Set wurde daher wahrscheinlich erst durch den Schmuckbesitzer zusammengestellt.

 

Schmuckset bestehend aus einer Halskette und einem Paar Ohrringe

 

Gefertigt im 3. Viertel des 19. Jahrhunderts, einfaches Metall, böhmischer Granat, Almandin, Hersteller unbekannt. Das Collier ist mit zwei Typen von Granaten verziert: mit kleineren böhmischen Granatsteinen und mit größeren Granaten, sog. Almandinen, die wahrscheinlich aus der Fundstätte von Laufenberg bei Radenthein in Österreich stammen.

 

Patriotische Taschenuhrkette, ausgelegt mit böhmischen Granatsteinen und Diamanten

 

Die Kette war Bestandteil der Taschenuhr, die auch Zwiebel genannt wurde, und machte das Ziehen der Uhr aus der Westentasche einfacher. Die Kette ist sehr hochwertig verarbeitet, sowohl die Granatsteine als auch die Diamanten sind mit Rautenschliff.