
Schmuckkasten
Hergestellt im 4. Viertel des 19. Jahrhunderts. Der Schmuckkasten wurde durch mehrere Techniken gestaltet. Die am meisten verbreitete ist die sog. Filigranarbeit, einfaches Metall, elektrolytisch vergoldet. Der Schmuckkasten wurde mit gesammelten Edelsteinen, hauptsächlich mit Gemmen, weiter mit Granatsteinen, Almandinen und mit einigen kleineren böhmischen Granatsteinen verziert.
Als Gemmen wurden geschnittene Edelsteine oder Schmucksteine bezeichnet, die verschiedene Motive dreidimensional darstellen. Die in glatte, im Voraus geschliffene Flächen vertiefend eingeschnittenen Motive werden Intaglien genannt. In der Vergangenheit wurden auf diese Weise geschnittene Steine als Siegelstempel benutzt. Wird der Schnitt jedoch als Relief gestaltet (der sozusagen „aus dem Stein heraus“ tritt), wird er als Kamee bezeichnet. Die Beine des Schmuckkastens wurden mit Bernstein aus dem Baltikum geschmückt.
Mit böhmischen Granatsteinen verzierte Handtasche
Gefertigt zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Die Damenhandtasche ist mit einem Goldfaden bestickt und mit böhmischen Granatsteinen verziert. Der Goldfaden ist ein mit goldfarbenem Draht umwickeltes Metallgarn, das zur Drahtstickerei verwendet wurde. In der Barockzeit wurde auf diese Technik insbesondere in Frauenklöstern zurückgegriffen.